Teis in Südtirol
IC- und EC-Züge halten in Brixen. Regionalzüge auch in Klausen.
Die nächsten Flughäfen liegen in Bozen (35 km), Innsbruck (85 km) und in Verona- Villafranca (190 km).
Zufahrt nach Teis
Von Deutschland her kommend liegt die Autobahnausfahrt Klausen / Grödnertal ( Chiusa / Val Gardena ) ca. 60 km nach dem Brenner (Brennero) und direkt 20 km nach der Ausfahrt Brixen / Pustertal / Bruneck (Bressanone / Val Pusteria / Brunico). Auf der Bundesstraße im Eisack-Tal geht es dann erst mal ein Stück zurück Richtung Brixen / Brenner bis zur Abzweigung "Villnöß-Tal" (Funes), das dann rechts der Landstraße liegt. Nach weiteren 4 km durch ein eng verschlungenes, romantisches Tal vorbei an Gufidaun geht es dann links Richtung Teis hinauf.
Blick vom Eisacktal auf Teis mit den Geislerspitzen im Hintergrund
...Schönes Dolomitental im Herzen des Naturparks...
Villnöss ist die Bezeichnung für das ganze Tal, nicht für eine einzelne Ortschaft. Das Tal erstreckt sich in Ost – West – Richtung von der Geislergruppe bis zu seiner Mündung ins Eisacktal nördlich von Klausen. Es ist 24 km lang und weist einen maximalen Höhenunterschied von 2490 m auf. Diese Ausrichtung des Tales und seine spezielle geologische Struktur, die durch die Überlagerung geologisch jüngerer Gesteinsformationen durch den älteren Quarzphylit gekennzeichnet ist, prägen Landschaftsbild und Siedlungsweise.
Die Gemeinde Villnöß besteht aus sechs Ortsteilen und verschiedenen Weilern: Teis, St. Valentin, St. Jakob, Coll und St. Magdalena. St. Peter ist der Hauptort.
Geschichte der Fraktion Teis (Gemeinde Villnöss)
Urkundlich wird Teis erstmals 1178 (Tisis, Tises) erwähnt. Aufgrund seiner klimatisch bevorzugten und leicht zu verteidigenden Lage sollen verschiedene Stellen des "Teiser Berges" jedoch schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt gewesen sein (bronzezeitliche Funde um 500 v.Chr.). Auf dem aussichtsreichen Kalvarienberg vermutet man für die Zeit zwischen 800 und 400 v.Chr. eine hallstattliche Hügelsiedlung. Diese Kuppe diente das gesamte Mittelalter hindurch als "Kreidenfeuerstelle" und noch 1915 gab man von hier aus Alarmzeichen zum Ausrücken der Standschützen (Erster Weltkrieg).
Auf dem heutigen Turnerhof saßen 1241 die Herren von Teis und 1274 lesen wir erstmals die jetzige Ortsnamenform. Gerichtlich war Teis nach Gufidaun verpflichtet, bis dieses 1810 bzw. 1817 Klausen unterstellt wurde. Von 1854 bis 1889 bildeten Teis und Gufidaun eine Gemeinde. Anschließend war der Ort 37 Jahre selbständig. Seit 1926 ist Teis in die Gemeinde Villnöss integriert.
Die ältesten Seelsorgsverhältnisse besorgte der Pfarrer von Albeins. Bereits für 1303 wird eine Kirche erwähnt (Frauenkirche). Durch ein Erdbeben (1471) baufällig geworden, wurde sie 1475 durch eine größere ersetzt und von Bischof Georg von Brixen am 18.Juni desselben Jahres eingeweiht. Eine weitere Renovierung erfolgte 1703. 1890 wurde das heutige Gotteshaus in neugotischem Stil fertiggestellt und geweiht. Einen eigenen Priester erhielt Teis ab 1670. Im Jahre 1904 wird der Ort zurPfarrei erhoben.
Die kleinere Bartholomäuskirche im Weiler Nafen wurde 1307 erbaut und 1489 umgebaut. Sie galt lange als Wallfahrtsziel für Zahnkranke. Eine Armenseelen-Bruderschaft bestand seit 1739 (Hauptfest am Sonntag vor dem Bartholomäustag, am so genannten Teiserfest). Im Jahre 1868 wurde die Rosenkranzbruderschaft eingeführt.
Ursprünglich gab es in Teis eine einklassige, gemischte Schule. Sie besorgte der jeweilige Kooperator nach dem Diözesan-Schematismus von 1840. Im gleichen Jahr besaß Teis insgesamt 455, um 1880 zirka 4oo und 1972 zirka 460 Einwohner.
Bis vor zirka 20 Jahren war die Gemeinde rein bäuerlich orientiert. Man mühte sich mit Sichel, Haue und Rückenkorb ab, lebte von dem, was der Boden brachte und trank den einfachen Wein, der an den sonnigen Höhen in 963 m NN gedieh. Heute sind die Äcker überwiegend dem Wiesenland gewichen, die alten Obstsorten wurden von marktgängigen Produkten abgelöst. Wo man sich einst mit den talüblichen "Portugiesern" und "Blaterletrauben" begnügte, sind diese heute den "Sylvaner"-Pflanzungen gewichen.
Große Sorgen bereitete den Teisern seit Menschengedenken der Mangel an Wasser. Zwar hat die Bevölkerung ihr Trinkwasser, und die 1908 ins Leben gerufene und seit 1970 motorisierte Feuerwehr findet ihr Löschwasser, doch zur Beregnung der Felder und Wiesen mangelt es. Eine Erleichterung gab es durch die Einfangung des Rodlbachs unter den Afelerer Geiseln. Er versorgt nunmehr die Höfe von Villnöss/Koll, jene von St.Valentin und nunmehr auch Teis.
Im Jahre 1964 erhielt Teis seine vier Meter breite, heute verbreiterte Zufahrtsstraße von "Mittermühl", die 1969 teilweise geteert wurde. Ein zweites Sträßlein von "Außermühl" ausgehend, verbindet seit 1965 auch den Weiler Nafen mit dem Dorf.
1969 wurde der Sportverein (Fußball) gegründet und 1972 konnte der Kindergarten eingeweiht werden.
Als ein sehr rühriger Verein darf die Musikkapelle angesprochen werden. Zwar gab es bereits um das Jahr 1860 Chorbläser im Dorf, jedoch kam der richtige Anstoß zur Gründung einer eigenen Blaskapelle gelegentlich einer Teiser Primiz im Jahre 1864, zu der die Musikanten aus Villnöss erschienen waren. Das imponierte den Teisern und man wollte dem Nachbarn nicht nachstehen.
Ihre ersten Blasinstrumente erwarben die Mitglieder von einer Studentenblaskapelle der Jesuiten, die im Kreis 1866 von Verona nach Brixen geflüchtet waren. Unter der Leitung des Schullehrers und Organisten Johann Gasser, "Leitner Hansl" ist dann die junge Kapelle im Herbst 1872 zu ihrem ersten Platzkonzert im Dorf ausgerückt. 1909 fuhr man sogar nach Innsbruck zur Jahrhundertfeier der Tiroler Freiheitskriege. Seit 1960 kennzeichnet die Kapelle eine schmucke Tracht.
Bekannt wurde Teis durch die sogenannten "Teiser Kugeln", die bereits Geologen aus aller Welt und in jüngerer Zeit auch interessierte Laien und Mineraliensammler angezogen haben. Es handelt sich hier um kugelige Einlagen (Achatmandeln bzw. Geoden) in gewissen Gesteinen vulkanischer Herkunft.
Ähnliche Formen finden sich auch auf der Insel Shri Lanka, in Brasilien, in Siebenbürgern und in Nordamerika. Bereits zu Beginn des 18.Jahrhunderts (1719) scheint reges Interesse an diesen Kugeln bestanden zu haben, da an das Hofkammeramt in Innsbruck ein Gesuch um die Bewilligung zum bergmännischen Abbau dieser Teiser Kugeln gerichtet wurde. Dreizehn Jahre soll dieses "Bergwerk" in Betrieb gewesen sein. Heute bedarf es zum Schürfen einer Erlaubnis.
Hier geht es zum Mineralienmuseum Teis (link is external).
Mit seinen Weilern Nafen und Gratschenberg (früher Tüll genannt) besitzt Teis gegenwärtig fast 600 Einwohner. In der Ortschaft gibt es heute zirka 30 Bauernhöfe und über 80 Wohnhäuser, davon zirka 60 Neubauten, die erst nach 1945 entstanden sind. Anfang der 80-er Jahre konnte ein neues Schulhaus mit integriertem Kindergarten, danach ein schmuckes Vereinshaus und neuerdings ein Museum errichtet werden.
Seit 1985 bestehen zwischen den Gemeinden Winkelhaid und der Fraktion Teis (Gemeinde Villnöss) partnerschaftliche Verbindungen, die mit zwei großen Partnerschaftsfeiern in Winkelhaid und Teis besiegelt wurden. Erste persönliche Kontakte und Freundschaften hat 1.Bürgermeister Dr.Dietmar Trautmann mit dem damaligen Teiser Ortsvorsteher Georg Unterwegergeknüpft. Nach dem plötzlichen Tod von Georg Unterweger hat der folgende Ortsvorsteher Peter Radmüller die partnerschaftlichen Beziehungen mit Winkelhaider gepflegt. Gegenwärtig ist Teiser Ortsvorsteher Louis Fischnaller, der ebenfalls die partnerschaftlichen Beziehungen stark unterstützt. Seit Beginn der 80-er Jahre werden im zweijährigen TurnusSchüleraustausche organisiert und durchgeführt. Alljährlich findet in Teis eine Weihnachtsfeier mit allen Teiser Kindergarten- und Schulkindern statt. Neben den Repräsentanten beider Gemeinden nehmen auch das "Winkelhaider Christkind" und eine Abordnung Winkelhaider Schülerinnen und Schüler daran teil.
Ferien in Teis
Auf leichter Anhöhe über dem Villnösstal (link is external), liegt das idyllische Dörfchen Teis. Ein prächtiger Rundblick bietet sich von hier aus über das mittlere Eisacktal, von den Zillertaler Alpen bis zur Geislergruppe (Dolomiten). Hier kann man, fernab von Lärm und Staub, noch richtige Ferien verbringen. Die Wälder und Felder rundum laden zum Wandern ein, und gepflegte Wege führen durch die Schönheit der Südtiroler Mittelgebirgslandschaft. Waldfeste und Konzerte sorgen für Unterhaltung und fröhliche Stunden gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung. Der sonnige Südhang läßt sogar auf dieser Höhe noch Wein und Edelkastanien reifen; von daher hat hier auch das "Törggelen" im Herbst eine alte Tradition. Dank der klimatischen Lage ist ein Urlaub im Frühjahr und Herbst besonders zu empfehlen. Neu ausgebaute Gasthöfe, Pensionen und Privathäuser, auch mit Urlaub auf dem Bauernhof, bieten gemütliche Unterkunft. Sport-, Kinderspiel- und Tennisplatz stehen im Ort zur Verfügung.
Tagesausflüge nach Brixen, Bozen, Meran, zum Gardasee, auf die Seiser Alm, ins Grödnertal und Dolomitenrundfahrt sind sehr beliebt.
Entfernungen von Teis:
Brixen (link is external) | ca. 17 km |
Bozen (link is external) | ca. 30 km |
Bruneck (link is external) | ca. 50 km |
Meran (link is external) | ca. 60 km |
Verona (link is external) | ca. 180 km |
Venedig (link is external) | ca. 240 km |